Wenn alles nach Genesung schreit, träufeln uns die ostdeutschen Pop- Poeten um Daniel Dexter ihr bittersüßes Gift in die Porzellantasse. Allein schon mit dem Titel ihres neuen Albums – „SM“ – liefern Schrödingers Katze ein noch verrätselteres Etikett, als man es aus vorangegangen Jahren von ihnen gewohnt ist. Wer ist Herr und wer Diener? Wer sagt: „Hier entlang“ ? Und wer folgt auf leisen Sohlen? Fragen wie diese bieten viel Stoff für großes Theater. Vorhang auf für assoziative Alptraum- Ausritte durchs alte Europa! Mit Peitsche schwingendem Schalk im Nacken rennen hier die Pferde in alle Richtungen zugleich. Wer sich schon immer gewünscht hat, der alte Moralapostel- Dylan würde noch einmal in den Jungbrunnen fallen, wird sich in Daniel Dexters dicht besiedelten Wortwelten wie in einen warmen Mantel gehüllt fühlen.